Die großen Stauseen in Frankreich reizten mich schon immer, aber so wirklich rantrauen wollte ich mich dann doch nicht. Ich hatte weder das Equipment, noch genügend Informationen und mein französisch lässt auch zu wünschen übrig.
So ging ich in den letzten Jahren eher den einfacheren Weg und besuchte mehrere Payplakes. Dort hatte ich meinen festen Platz und Informationen bekam ich auch von allen Seiten. Dieses Jahr jedoch wollte ich mich an die rauen Stauseen wagen. Durch meine Jungs im Team, die fast alle nur die öffentlichen Gewässer befischen, hatte ich nun genug Informationen und Gewässer zur Auswahl. Boote, Echolot, GPS und die restlichen wichtigen Sachen für solche Gewässer waren auch schnell besorgt.
Mitte Oktober ging es für mich und meinen guten Kumpel Tim nun los. Nach mehreren Stunden Autofahrt kamen wir am ersten Gewässer an. Leider waren die drei Nachtangelzonen komplett mit Anglern besetzt. Wir entschieden uns für Plan B und fuhren noch einen See weiter. Wir hatten Glück, eine Nachtangelzone war komplett frei! Schnell waren unsere Boote beladen und wir hielten Kurs auf diese Zone.
Noch sehr von der Autofahrt gezeichnet bauten wir unsere Camps auf. Nachdem alles aufgebaut war, fuhren wir den See ab, um nach vielversprechenden Spots zu suchen. Da ich jedoch schon vorab die Info hatte, das dieser See einer Badewanne gleicht, suchte ich nicht lange und staffelte meine Ruten auf verschiedene Entfernungen und Tiefen.
Meine Montagen und Rigs hielt ich so einfach wie es ging. Stiff-Rigs aus Maxima Fluocarbon, als D- Rig gebunden und einen Prolight Hookbait als Köder am Haar. Das sollte reichen!
Im Gegensatz zu den anderen Anglern am See, die eher bescheiden in den Tagen zuvor fingen, fütterte ich nur eine Hand zu meinem Hakenköder. Ich setzte auf Elementor Boilies und Prototypen des Complete Fish & Cream Baits. Das Wetter war einfach nicht dazu geeignet größere Mengen in den See zu werfen. Sonnenschein bei über 20 Grad und hoher Luftdruck waren sicher nicht ideales Fangwetter.
Gegen Abend lagen endlich all unsere Ruten, nach einem schnellen Snack legten wir uns dann hundemüde auf unsere Liegen. Der Schlaf sollte jedoch nicht lange andauern. Bereits um 24 Uhr meldete sich mein NTXr mit einem Dauerton. Nach langem Drill lag mein erster Fisch aus einem öffentlichen Gewässer im Boot. Mit 17 Kilo war es dann auch direkt ein Guter.
Von dem Zeitpunkt an liefen die Ruten im Stundentakt ab. Bis zum Vormittag hatten wir sieben Fische bis 23 Kilo in unseren Slings. Wahnsinn!
Auch die nächsten Tage brachten kontinuierlich Fisch. Der krönende Abschluss war mein neuer Schuppi PB mit 24,8 Kilo.
Nach sieben erfolgreichen Tagen im Schlamm machten wir uns mit einem breiten Grinsen auf den Heimweg. Für das neue Jahr Stand schnell fest das wir nicht mehr so schnell einen Paylake buchen werden, die öffentlichen Gewässer bieten deutlich mehr Abenteuer. Mann muss sich nur trauen! Bis bald!
Euer Steven Greif