Nach dem Frankreich Trip im Sommer und auch den darauffolgenden erfolgreichen Sessions in heimischen Gefilden überkam mich im Herbst ein weiteres Mal die Lust nach Freiheit und Abenteuer.
Da eine Frankreich Tour mit meinem guten Kumpel Stefan eh längst überfällig war, musste ich nicht lange überlegen wen ich frage.
Relativ schnell einigten wir uns darauf, dass es an einen der großen Nordfranzösischen Flachlandseen gehen sollte, denn wir hatten beide Bock auf Schlamm und die Chance auf einen richtig dicken Fisch.
Einziges Problem an der Sache war, dass Stefan seinen Urlaub fest eintragen musste und wir uns so leider nicht spontan nach dem Wetter richten konnten, was an den besagten Flachlandseen komplett erfolgsentscheidend ist. Wir pokerten einfach und entschieden uns für die Vollmondwoche im Oktober.
Bei Marco bestellte ich, wie vor fast jedem Trip eine gute Ladung frische Natural GLM`s, es konnte also nichts mehr schiefgehen. Selbst das Wetter sollte mehr als mitspielen wie sich im Nachhinein herausstellte. Marco entschied sich ganz spontan ebenfalls einige Tage zum besagten Gewässer zu fahren und haute uns per Whatsapp täglich coole und dicke Fische um die Ohren. Wir konnten es kaum erwarten endlich durchzustarten. Ich musste samstags morgens noch arbeiten und machte mich direkt danach auf zum See.
Was für ein Fisch! Marco legte gut vor und motivierte uns für die Woch
Nach gut 5 Stündiger Fahrt traf ich in der Abenddämmerung fast zeitgleich mit Stefan auf dem abgeschiedenen Waldparkplatz ein. Wir bepackten die Boote und ruderten schnell die rund 2km zu Marco um mit ihm und Julius, der ebenfalls am See war, einen schönen Abend zu verbringen. Bei einem guten Stück Fleisch und dem ein oder anderen Bier verging der Abend wie im Flug. Am nächsten Morgen kurz vor seiner Abreise legte Marco, als wäre es ganz selbstverständlich nochmal einen richtig dicken Vierziger auf die Matte.
Nachdem Marco nun zusammengepackt hatte, beschlossen wir den Platz erstmal zu übernehmen. Wir machten nun die Ruten startklar und verteilten diese taktisch sinnvoll in unserem kompletten Bereich. Aus Erfahrungen vergangener Trips wussten wir, das hier weniger mehr ist. Rund eine Hand voll hochwertiger Boilies und dazu eine Kelle Hanf sollten pro Rute mehr als genug sein. Meine Hakenköder legte ich mir zusätzlich noch in Belachan Liquid ein, um diese noch ein wenig attraktiver zu machen.
Natural GLM Hookbaits eingelegt in Belachan Liquid schienen eine gute Wahl zu sein
Von nun an hieß es warten. Das Marco jeden Tag 1-2 Fische gefangen hat, war dort eigentlich nicht die Regel, aber da das Wetter weiterhin „perfekt“ blieb waren wir mehr als zuversichtlich einige Fische zu fangen.
Wenn die Wellen Schaumkronen schlagen, ist das Wetter perfekt für die Französischen Flachlandseen
Bis zum späten zweiten Nachmittag mussten wir uns gedulden, doch dann erbarmte sich direkt ein cooler Schuppi über den wir uns mehr als freuten. Das in der Nacht noch sein großer Bruder dazu kam stimmte uns weiter positiv.
Ein schöner Schuppi machte den Anfang einer coolen Serie
Der große Bruder vom kleinen Schuppi, was für ein Nacken…
Nachdem wir nun allerdings 24h blank saßen wussten wir, dass es an der Zeit ist die Stelle zu wechseln. Aber auch der neue Platz im anderen Seebereich brachte in 24 Stunden lediglich einen kleinen Karpfen. Das war uns zu wenig, denn wir wussten, dass die Fische bei dem Wetter definitiv fressen. Wir beschlossen also für die verbleibenden 3 Nächte ein weiteres Mal den Platz zu wechseln.
Karpfenangeln ist mehr als nur dicke Fische fangen
Zwar hatten wir anfängliche Zweifel, da in diesem Gewässerbereich die maximale Tiefe bei vielleicht gerade mal einem Meter lag doch wir sollten mit unserer Entscheidung Goldrichtig liegen. An der neuen Stelle angekommen verteilten wir wieder großflächig unsere Ruten. Da wir von der Stelle aus die Möglichkeit hatten auch in einem angrenzenden kleinen Kanal zu angeln, ließ ich es mir nicht nehmen meine 4te Rute statt im See dort zu platzieren.
Fetter Spiegler aus dem nahegelegenen Kanal, über den freute ich mich besonders
Gleich die erste Nacht brachte 3 Fische, ein kleiner aber cool geformter Schuppi und zwei dicke Spiegler. Einer der beiden Spiegler sogar tatsächlich aus dem nahegelegenen Kanal. Darüber freute ich mich besonders.
Fetter Spiegler aus dem nahegelegenen Kanal, über den freute ich mich besonders
Wir machten uns von nun an noch 2 schöne verbleibende Tage. Bekamen Besuch von Französischen Freunden, welche uns mit feinstem aus der nächstgelegenen Bäckerei versorgten und fingen zusätzlich noch unsere Fische. Ein rundum gelungener Trip meiner Meinung nach.
Nun hoffen wir mal das der Frühling sich nicht mehr allzu lange Zeit lässt und wir endlich wieder voll durchstarten können. Euch allen einen Erfolgreiches Frühjahr und viele dicke Fische.
Der letzte Fisch des Trips und wieder deutlich über 20kg schwer, wir waren mehr als zufrieden mit der Woche
Hendrik Scholle