Hey Leute,
in meinem Ersten Teil ‚Austria is calling‘ der über den Blog von carpleads.de vor kurzem veröffentlicht wurde, habe ich begonnen von meinem Sommerurlaub zu erzählen. Im zweiten Teil möchte ich euch nun etwas mehr Einblick in das von mir verwendete Futter und meine Taktik gewähren.
Wie schon in Teil 1 erwähnt, habe ich am ersten Tag gleich ein paar schöne Fische im Schilf beobachten können. Das Wasser war dort maximal einen Meter tief, der Boden allerdings war überzogen mit einer gut 30 cm dickem Schlammschicht, die jeden eingeworfenen Boilie direkt verschlang. Ich knüpfte also meine Wafter-Rigs einfach entsprechend lang genug, dass das Blei den schwerelosen Köder nicht im versänken würde. Die Angelei auf Sicht mit unseren auffälligen Two-Tone Waftern gestaltete sich als äußerst effektiv. Ich konnte während meines einwöchigen Trips die Hälfte aller Fische so fangen. Ich legte die Rute nach jedem Fisch immer wieder da aus, wo ich zuvor Fische sehen konnte. Da das Schilfareal recht groß war, konnte man hier mit einer Rute perfekt switchen, ohne zu viel Unruhe zu stiften.
Am nächsten Morgen wollte ich mir den Bereich um unsere Stelle herum mit dem Echolot etwas genauer anschauen um einen Futterplatz bei entsprechenden Gegebenheit aufbauen zu können. Futter hatte ich ja genug bei Meister Bettin geordert und scheitern sollte es daran ja nun wirklich nicht. Ich konnte schnell einige interessante Erhebungen und abfallende Kanten in tieferes Wasser finden. Diese sahen schon sehr verlockender aus und auch die Unterwasserkamera verriet, hier waren definitiv vor kurzem Fische vorbeigekommen. Doch so ganz zufrieden war ich noch nicht, denn wenn ich die Stellen schon schnell finde, würden andere die Stellen wohl auch schnell vor mir gefunden haben 😉
Ich zog mir also kurzer Hand die Taucherbrille auf und schnorchelte die eigene Uferregion ab. Fand immer wieder harte freigefressene Bereiche, in die ich jeweils eine Hand Knödel fallen ließ. So kam ich auf dem rund 50 Meter langen Streifen auf etwa 8 kleine Stellen.
Eine davon stach für mich besonders heraus, denn ein großer Baum überragte dieses Areal. Hier hatte ich das gute Gefühl, welches mir an den Kanten und Plateaus gefehlt hatte. Ich schnorchelte hier nun jeden Morgen und Abend einige Hände Protex raus und konnte mit jedem Mal feststellen, dass die Stelle größer und größer wurde. Dementsprechend streute ich auch das Futter immer großflächiger, sodass das Futter nicht allzu unnatürlich auf die Fische wirken würde. Vier Tage zwang ich mich die Rute hier noch nicht abzulegen, beangelte die für mich nur gewöhnlich erscheinenden Kanten und Plateaus. Fing hier und dort auch immer mal wieder einen schönen Burschen, doch der ersehnte Biggi ließ noch auf sich warten.
Nach dem Blick auf die Wetter-App und das sich ankündigende Tiefdruckgebiet am 5. Abend, ließ meine Geduld enden. Das würde der richtige Moment sein und um dem ganzen noch das i Tüpfelchen zu verpassen, wollte ich keinen klassischen Boilie als Hookbait verwenden sondern präparierte mir schon am Tag zuvor ein paar verlassene Schneckenhäuser mit feinstem ELEMENTOR Teig. Dieser Mix ist reinstes Teufelszeug, denn er kommt der natürlichen Nahrung der Fische am nächsten und arbeitet Unterwasser einfach extrem stark. Ich ließ den Teig in der Sonne etwas durchtrocknen, so konnte ich mir sicher sein, dass er bis zum nächsten Morgen im Schneckenhaus halten würde. Montiert an einem extrem effektiven und verwicklungsfreien Rig konnte die Nacht kommen.
Der Wetterwechsel kam, es begann zu Regnen und uhrplötzlich zog ein unerwartetes Gewitter über die Bergspitzen, welches uns erzittern ließ. Der Donner hallte noch lange durch die Täler und die Blitze schossen kreuz und quer um uns herum. Wir gönnten uns gerade ein Tässchen Tee um uns aufzuwärmen, als plötzlich der Bissanzeiger aufschrie. Das Gewitter noch voll am Toben, wagte ich es kaum die Rute aufzunehmen. Die Spitze ständig unter Wasser gedrückt, versuchte ich den Fisch in meine Richtung zu manövrieren. Doch das einzige was ich erreichen konnte, war dass immer mehr Schnur von der Rolle gezogen wurde. Nach einer gefühlten Ewigkeit (muss wohl auch am Gewitter gelegen haben), bekam ich die Oberhand und konnte den Kämpfer endlich zu mir bekommen und ein wenig später schon abschöpfen. Yesss, der erste zwanzig Plus lag in der Matte! Das Gewitter verschwand genauso schnell wie es gekommen war über der nächsten Bergreihe und so konnte ich die Rute endlich wieder platzieren. Diese Stelle, die ich so akribisch zuvor mit Baits versorgt hatte, brachte uns in den letzten zwei Nächten insgesamt 4 Fische über 20 Kilo. Für mich ein absolutes Top Ergebnis, ich setzte alles auf diese eine Karte und wurde tatsächlich belohnt. Das Futter wurde voller Vertrauen angenommen und für mich hat sie wieder einmal gezeigt wie sehr ich mich auf Protex verlassen kann.
Diesen See werden wir mit Sicherheit wieder besuchen, denn beim Schnorcheln zuvor konnte ich einen Fisch am Futterplatz beobachten, der die gefangen noch weit übertreffen würde. Also wer weiß, vielleicht kann ich euch ja nächstes Jahr Teil 3 hier an dieser Stelle präsentieren 😉
Grüße Axel